Schulen sind Orte, an denen kleine, junge Menschen Wissen und Erfahrung für ihr Leben anreichern. Die Rudolf-Steiner Schule - als Privatschule - sieht sich darin mit besonderer Verantwortung verpflichtet.

Für die Architekturbüros Dietrich | Untertrifaller und Andreas Breuss, die den Wettbewerb zur Erweiterung der bestehenden Rudolf-Steiner Schule in Wien-Mauer 2014 für sich entscheiden konnten, wurde diese Verantwortlichkeit zum Bauprogramm. Neben einem nachhaltigen Raumkonzept und bewusstem Materialeinsatz, wurde vor allem der Raumluftqualität großen Stellenwert beigemessen. Für den Um- und Neubau wurden Materialien vorgeschlagen, die das menschliche Wohlbefinden stützen und frei von toxischen oder ausdünstenden Chemikalien sind. Lehm, Schilf, Stroh, Kalk und Holz dominieren die aktuell fortschreitende Baustelle. Die Bauherrschaft trägt diese Entscheidungen mit und ermöglicht ein gewisses Maß an Experimenten. Die Erde des Aushubs beispielsweise wird zum Lehmputz verarbeitet.

Tobias Indermühle und Axel Laimer aus dem Büro Dietrich | Untertrifaller Wien und Andreas Breuss berichten zur Baustelle und der Sanierung mit Lehm. Und wir sprechen über die Notwendigkeit, Baustellen (wieder) als Experimentierfeld zu verstehen, auf denen neues Wissen und neue oder alte Praktiken im Sinne eines nachhaltigen Bauens zur Anwendung gelangen dürfen. Das zukunftstaugliche Bauen fordert diesen Lernprozess. Jede neue Erfahrung kann in Folgeprojekten als Ausgangspunkt dienen und weitere Schritte motivieren. Im Diskurs und Erfahrungsaustausch beschleunigen wir den Prozess.