CO SHARING HOUSE. Waldviertel | 2018

Projektbeschreibung

Statt eines weiteren Einfamilienhauses auf der grünen Wiese wurde ein Konzept mit mehreren kleinen Häusern entwickelt, die mit Anderen geteilt werden können. Die Funktionen sind frei wählbar; temporäres oder permanentes Wohnen, Arbeiten, Besuch, künstlerische Aktivitäten usw.

Jede Einheit verfügt über einen großen Raum, der entweder als Wohnraum oder Studio verwendet werden kann. Im nördlichen Teil des Hauses befinden sich kleine Schlafräume und die Sanitäreinheit. Die Häuser sind alle über gemeinsame Vorräume und eine Arkade miteinander verbunden.

Es wird also nicht nur Raum geteilt, sondern auch soziale Funktionen - wie Kinderbetreuung, Gartentätigkeiten, Kleintierhaltung und Kleinlandwirtschaft sowie gemeinsame künstlerische oder körperliche Aktivitäten.

Statt introvertiertem Wohnen in einem ökologisch ungünstigen Einfamilienhaus, gibt es dort jetzt ein lebendiges Sozialleben, wo Raum und Nutzungen geteilt werden können.

Die Bauweise ist mit unverleimtem und unbehandeltem Holz ausgeführt, alle Holzkonstruktionen sind mechanisch verbunden und Lehm dient als bauphysikalisch wirksame und sinnlich haptische Oberfläche im Inneren.

Daten

  • Planungsbeginn 2016
  • Baubeginn 2017
  • Fertigstellumng 2018

Credits

  • Fotos ANDIBREUSS
  • Fotos Daniel Pabst

Im sudlichen Teil des Grundstückes wird noch ein Gebaudekomplex geplant, der eine weitere Einheit zum Wohnen oder als Atelier beinhaltet. Weiters werden dort Räume für landwirtschaftliche Nutzungen und ein gemeinsamer Schwimmteich angelegt.

Zwischen den Häusern befinden sich geschützte Höfe, die sowohl als Begegnungszonen, als auch intime Rückzugszonen benutzt werden können. Jedes Haus hat einen eigenen Hof, der zum Verbindungsgang in der nördlichen Arkade geschlossen werden kann.

Der Hof bietet Regen- und Windschutz und fungiert in den Übergangsjahreszeiten als thermischer Sonnenpuffer. Die tiefstehende Sonne heizt die Höfe auf und die Holzwände strahlen bis in den Abend hinein diese Wärme ab.

Eine überdachte Arkade im Norden verbindet mit einer markanten Holzstruktur die Häuser. Diese Arkade dient im Sommer als erweiterter Wohnraum, der den ganzen Tag im Schatten liegt. In dem breiten Gang lassen sich Möbel aufstellen und die Holzstruktur kann als Regal genutzt werden.

In Verbindung mit den Höfen werden die Gebäude südseitig von Holzterrassen umfasst. Eine kleine Stufe zum Gelände lädt zum Sitzen ein.

Material / Bauweise

 

Die Gebäude sind mit einer gedübelten, leimfreien Holzkonstruktion errichtet. Innen werden auf die Holzelemente direkt Lehmschichten aufgebracht, die auch bauphysikalische Anforderungen wie den Schallschutz oder die Luftdichtigkeit des Gebäudes erfüllen.

Zudem übernimmt der Lehm die Aufgabe, das Raumklima in einem behaglichen Zustand zu halten.

Alle Oberflächen sind originär, sichtbar und unbehandelt. Das bewirkt einen emissions- und chemiefreien Innenraum, der sich im Zusammenhang mit der Klimaregulierung positiv auf die Körperbefindlichkeit auswirkt.

Denn: Oberflächen werden sinnlich erfahren.

Eckverglasungen geben panoramaartige Blicke in die wunderbare Waldlandschaft frei. Ein intellgenter Sonnenschutz in Form von offenen Lamellen läßt den Blick ungehindert nach aussen dringen. Fixe Lamellen beschatten sich im Hochsommer gegenseitig und lassen in den sonnenschwachen Jahreszeiten die tiefstehende Sonne eindringen.

Die Sonnenschutzelemente können auch demontiert werden.